Epilepsie im Arbeitsleben

 

Epilepsie ist keine seltene Krankheit. Statistisch gesehen, liegt die Wahrscheinlichkeit, einen großen epileptischen Anfall zu erleiden bei 5 %. Die Krankheit ist in allen Gesellschaftsschichten und Altersgruppen vertreten und kann jeden von uns treffen. Die Wahrscheinlichkeit ist recht hoch, selbst Zeuge eines Anfalls zu werden. Es ist wichtig, über epileptische Anfälle informiert zu sein und zu wissen, wie richtige Hilfe im Bedarfsfall aussehen kann. Die wenigsten werden sich aber mit dem Gedanken auseinander setzte, welche Konsequenzen eine Epilepsie für das Berufsleben haben kann. 

 

Befragt man Arbeitgeber, welche Erfahrungen sie mit der Erkrankung von Mitarbeitenden gemacht haben, erhält man nur spärliche Informationen.

Woran liegt das??

Bekennen sich die Betroffenen nicht, weil sie Angst vor der Reaktion ihrer Vorgesetzten und Kollegen haben????

 

 

--             Bewerbung mit Epilepsie

 

     Nur ein drittel der Betroffenen gab im Bewerbungsverfahren

     an,   

     eine Epilepsie zu haben. Es liegt auf der Hand, dass Betroffene

     die Offenbarung ihrer Erkrankung fürchten, aus Angst im 

     Bewerbungsverfahren zu scheitern. Epilepsie kranke

     Menschen      

     gelten für viele Arbeitgeber als Risikofaktor aufgrund der

     Unkenntnis über die jeweilige Anfallsformen und das

     Gefährdungspotential.

 

 

 

--            Anfälle am Arbeitsplatz                  

 

      In der Untersuchung zeigte sich der große Anfall ( Grand – mal)

      als häufigste Anfallsart.

      Jedoch stellte sich heraus, dass bei über 50 % der Betroffenen

      der letzte Anfall über zwei Jahre zurücklag und nur 10 % der

      Mitarbeitenden einen Anfall oder mehrere im Monat hatten. Bei

      diesen Aussagen war wesentlich, dass viele Beschäftigte das

      Erleben eines Vorgefühls ( sog. Aura) angaben, das regelmäßig

      oder unregelmäßig vor einem Anfall zu spüren ist.

      Diese Tatsache spielt bei der Beurteilung eines

      Sicherheitsrisikos eine große Rolle.

      Bestätigt wird dieses Ergebnis durch eine Studie des Berufs-

      bildungswerkes Bethel. Die Betheler Studie belegt außerdem,

      dass Arbeiten, die mit Konzentration und körperlicher Belastung

      eher von Anfällen schützen. Es gibt demnach keinen Hinweis

      darauf, dass körperliche Beanspruchung Anfälle provozieren.

 

 

--         Epilepsie und Unfallrisiko

 

 

     Arbeitgeber befürchten oft, dass sich ein an Epilepsie erkrankter

     Arbeitnehmer direkt an seinem Arbeitsplatz (z. b. rotierende

     Maschinen) verletzten könnte. Studien, welche auf mehrere

     Jahre

     ausgelegt waren, widerlegen diese Befürchtung.

     Weitere Studien bestätigen die Seltenheit von Unfällen am

     Arbeitsplatz in Folge von Anfällen: Zwischen 0 und 1 % pro Jahr

     Beträgt das Risiko Epilepsie bedingter Verletzungen / Unfälle.

 

 

 

--         Eignungsbeurteilung bei Epilepsie

 

 

      Rechtliche Grundlage stellt die „ Empfehlung zur Beurteilung

      beruflicher Möglichkeiten von Menschen mit Epilepsie“ der

      Berufsgenossenschaft dar. Unter Umständen können bestimmte

      Berufe aus Risikogründen nicht ausgeübt werden.

      Dennoch ergibt

      sich eine Vielzahl beruflicher Möglichkeiten. Ein wesentliches

      Kriterium ist die genaue Beschreibung des Anfallsgeschehens

      damit dann ein Ausgleich mit vorhandenen Gefahren des Arbeits-

      bereiches erfolgen kann.

      Findet diese individuelle Betrachtung nicht statt, ist häufig eine

      unnötige Einschränkung der Beruflichen Möglichkeiten die Folge.

      Schichtarbeit führt im Allgemeinen zu keinerlei Verschlimmerung

      der Anfallsituation – lediglich die Nachtschicht kann ungünstig

      sein.

 

 

 

 Wichtige Aspekte bei der          

         

 Betrachtung der Epilepsie sind:

 

Form der Epilepsie

 

Häufigkeit und Schwere

Der Anfälle

 

Sind Schutzfaktoren vorhanden?

 

z.B. kündigen sich Grand – mal – Anfälle

durch Auren an?

 

Treten Anfälle tageszeitlich gebunden auf?

 

Kann man Anfallsauslöser vermeiden?

 

 

 

 

 Relevante Faktoren/

Anforderungen des Berufes:

 

Schichtarbeit?

 

Ist ein Führerschein notwendig?

 

Hat der Arbeitnehmer Verantwortung für andere?

( z. B. Busfahrer , Krankenschwester, Erzieher)

 

Besteht aufgrund der Arbeitshöhe Absturzgefahr?

 

 

                

 

 

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