Prominente Anfallkranke

Epilepsie hat nichts mit Geisteskrankheit oder Geistesschwäche zu tun. Dies beweisen nicht zuletzt die "genialen Epilepsiekranken", also Menschen, die trotz ihrer epileptischen Anfälle Überdurchschnittliches geleistet haben.

Die folgende Auswahl listet bedeutende Personen auf, bei denen es in einer bestimmten Lebensphase zu epileptischen Anfällen gekommen war oder die über viele Jahre an einer (chronischen) Epilepsie gelitten haben.

 

Dass sich unter den "prominenten Epilepsiekranken" kaum Frauen finden, liegt nicht daran, dass die Epilepsie bei Frauen - statistisch gesehen - etwas seltener ist als bei Männern (48 zu 52), sondern an den gesellschaftlichen Verhältnissen: Die Frauen hatten es - v.a. in früheren Jahrhunderten - ungleich schwerer, "prominent" zu werden als die Männer.

Damit steht im Zusammenhang, dass Frauenschicksale für die Überlieferung viel weniger interessant waren als Leben und Taten der Männer.

 

         Moliere          Vangogh       Napoleon  

     

 

Kommentar zur Prominentengalerie (1/2)

Bei einem Teil der in der Literatur als "berühmte Epileptiker" aufgelisteten Personen konnte durch Nachforschungen, die diesen "Kasuistiken" zugrunde lagen, die Diagnose "Epilepsie" bestätigt werden (z.B. Caesar, Erzherzog Karl, Papst Pius IX., Flaubert, Dostojewskij), bei anderen bleibt die Verdachtsdiagnose mit mehr oder weniger großer Wahrscheinlichkeit im Raum stehen (z.B. König Saul, Napoleon, van Gogh, Paulus).
Wiederum bei anderen wurde deutlich, dass sie nicht chronisch an der Krankheit Epilepsie gelitten haben, dass sie aber in bestimmten Phasen ihres Lebens vorübergehend an epileptischen Anfällen erkrankt sind (z.B. Lord Byron, Nobel).

 

 

 

Gerade die Beschäftigung mit prominenten Epilepsiekranken hat es erneut gezeigt: Die chronische Krankheit Epilepsie und gelegentlich auftretende epileptische Anfälle sind durchaus vereinbar mit hoher und höchster Intelligenz, sie sind kein Hindernis für geniale Leistungen.

Kommentar zur Promientengalerie (2/2)

Es ist altes epileptologisches Erfahrungsgut, dass der einzelne Grand-mal-Anfall eben nicht zum Untergang von Nervenzellen führt, und dass auch wiederholte Grand-mal-Anfälle (sofern sie nicht statusartig oder serienhaft auftreten) keineswegs zu einer intellektuellen Einbuße führen.

Gerade von Betroffenen, also den Anfallkranken und ihren Angehörigen, wird die Frage nach der möglichen "Anfallschädigung" immer wieder mit Bangigkeit gestellt; und leider können sie nur allzu oft aus unberufenem Mund ihre Angst bestätigt finden.

 

 

So mag es mitunter gut und nützlich sein, wenn der epileptologisch betreuende Arzt nicht nur aus eigener Erfahrung mit seinen Patienten, sondern auch mit dem Hinweis auf die "prominenten Anfallkranken" dieser Furcht entgegentreten kann.

 

 Gerne würden wir Sie einmal im Deutschen Epilepsiemuseum in Kork begrüßen.
 

 

geöffnet sonntags 14-17 Uhr. Eintritt frei

Oberdorfstraße 8, D-77694 Kehl-Kork
info@epilepsiemuseum.de

 

https://www.facebook.com/pages/Epilepsie-bleib-Cool/180563525365123?ref=hl https://www.facebook.com/pages/Fans-von-Epilepsie-bleib-Cool/176324612479199?ref=hl

Nach oben