Anfälle habe ich keine mehr, doch ob man es glaubt oder nicht, sie fehlen ein bisschen.

Wenn man sein

      ganzes Leben lang einen Krieg gegen die Anfälle geführt und ihn vielleicht gewonnen hat,

dann ist es

           irgendwie komisch. Fast so, als hätte man mir den Motor geklaut.

 Jetzt habe ich Sachen, die mich fast mehr belasten als die Anfälle, denn an die hatte ich mich gewöhnt.

 Nun ist die Umwelt da und jeder glaubt zu wissen, was das Beste für mich ist und wie ich es am

Schnellsten zu etwas bringe.

Jeder sagt, du bist jetzt gesund und nun mach mal was, geh arbeiten.

 Und ich sitze da und frage mich, ob die alle vergessen haben, was es mir an Energie und Schmerzen

 gekostet hat und auf was ich alles verzichten musste. So zum Beispiel bin ich wegen meiner Anfälle aus der

Schule geflogen und 10 Meter vom Hausdach gefallen, wobei ich mir ein paar Sachen gebrochen habe.

 

Jedenfalls war der Druck von außen total hoch.

Das ging dann letztendlich soweit, dass ich erstmal in die

 Psychiatrie bin, um selbst herauszufinden, was ich jetzt machen kann und um zu realisieren, dass die

Anfälle wahrscheinlich weg sind.

 

Ich suchte nach Zukunftsperspektiven, die ich dann auch, Gott sei dank, fand. Ich redete mit vielen

 Menschen und Freunden, bei denen ich keine Angst haben musste, gleich als verrückt gesehen zu werden.

Jetzt war da aber noch etwas Anderes.

 Mein Gehirn wollte nicht verstehen, dass da jetzt etwas fehlte und so kamen noch organische Depressionen,

 die normalerweise zwischen 6 Monaten und 1 Jahr dauern können, dazu. Als ob das noch nicht genug wäre,

 habe ich seit 2 Monaten Zwangsgedanken.

Was das genau ist, werden sich nun vielleicht einige fragen. Ganz einfach, man schaut aus dem Fenster und

 von jetzt auf gleich kommt die Idee da herunter zu springen. Man selbst weiß, dass das Mist ist, doch

der Körper will es unbedingt.

90% der Betroffenen setzen diese Gedanken nicht in die Tat um. Doch was ist, wenn ich zu den restlichen

10% gehöre, die es dann wirklich machen?

Die Psychologen meinen, dass meine seelische Belastung zu hoch sei. Seitdem bin ich alle 3 - 4 Wochen in

der Klinik, weil mir außerhalb vieles zu stressig geworden ist und auch die Zukunftsängste zu hoch geworden

sind.

 

Und die Suche nach dem Motor geht weiter!

 

Vielleicht ist ja diese Homepage mein neuer Motor, denn ich habe mich gefragt, was ich jetzt mit meinem

ganzen Wissen machen soll. Es in eine Schublade zu stecken oder etwas daraus zu machen. Und wenn ich

anderen auf diesem Wege helfen kann - Warum nicht?!

 

Klar, ich bin kein Arzt, aber ich würde sagen, dass ich mich besser in Menschen hinein versetzen kann, weil

ich die Krankheit hatte und immer mit Epis zusammen war. Durch die ganzen Kliniken weiß ich, wie man mit

 Menschen redet und was wir Epis fühlen. Oft die Hilflosigkeit, das nicht verstanden werden und die

Sprüche.

Also, wenn Ihr was wissen wollt oder jemanden zum reden braucht, dann schreibt mir eine E-Mail und ich

melde mich telefonisch oder auch per Mail, wie Ihr wollt.

Habe auf diese Weise auch schon nette Gespräche geführt und nette Leute kennen gelernt.

 

Außerdem - Seit 15.08.2008 bin ich Rentner. Seitdem fühl ich mich richtig alt!

 

 

                                        Heute  26.9.2008                                         

                                         

                                                                  

                                         

 

  

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